Blutnacht by Kellerman Jonathan

Blutnacht by Kellerman Jonathan

Autor:Kellerman Jonathan [Jonathan, Kellerman]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-04-09T04:00:00+00:00


Draußen auf dem Mahagonikorridor standen mehrere Studenten herum. Ein Stück entfernt bei den Romanisten. Niemand versammelte sich bei den Kommunikationswissenschaftlern.

A. Gordon Shulls Bürotür war verschlossen, und mein Klopfen wurde durch Schweigen beantwortet. Ich war dabei, eine Nachricht zu schreiben, als eine herzliche Stimme sagte: »Kann ich Ihnen helfen?«

Ein Mann mit einem Rucksack war gerade die Hintertreppe hochgekommen. Er war Mitte dreißig, ungefähr eins dreiundachtzig, gut gebaut und hatte kurz geschorene rötliche Haare und ein kantiges, wettergegerbtes Gesicht mit einer hohen Stirn. Er trug ein rot-schwarz kariertes Hemd, schwarze Krawatte, schwarze Jeans, braune Wanderschuhe. Der Rucksack war armeegrün. Blassblaue Augen, ein Fünftagebart; auf eine raue Weise gut aussehend. Ein Fotograf für National Geographie oder ein Naturforscher, der in der Lage ist, Stipendien zum Studium seltener Arten zu ergattern.

»Professor Shull?«

»Ich bin Gordie Shull. Was liegt an?«

Ich wiederholte den kurzen Vortrag, den ich Elizabeth Martin gehalten hatte.

A. Gordon Shull sagte: »Kevin? Es ist wie lange … zwei Jahre her. Was ist das Problem?«

»Vielleicht gibt es gar keins. Sein Name ist im Zusammenhang mit Ermittlungen aufgetaucht.«

»Was für Ermittlungen?«

»In einem Mordfall.«

Shull trat zurück, nahm den Rucksack ab und kratzte sich an seinem kräftigen Kinn. »Sie machen Witze. Kevin?« Er ließ seine Schultern kreisen. »Das ist völlig verrückt.«

»Als Kevin Ihr Student war, hat er Ihnen da irgendwelche Probleme bereitet?«

»Probleme?«

»Disziplinäre Probleme?«

»Nein. Er war ein bisschen … wie kann ich das ausdrücken … exzentrisch?«

Er zog einen großen verchromten Schlüsselring aus der Jeans und schloss die Tür auf. »Ich sollte vermutlich nicht mit Ihnen reden. Vertrauliche Informationen … und so weiter. Aber Mord … ich glaube, ich sollte das mit meiner Chefin besprechen, bevor wir weitermachen.« Seine Augen wanderten den Gang hinunter zu Elizabeth Martins Büro.

»Professor Martin hat mich zu Ihnen geschickt. Sie ist es, die mir gesagt hat, Sie wären Kevin Drummonds Mentor.«

»Hat sie das? Hmm … nun ja, dann ist es okay … nehme ich an.«



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